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Grabbe, Christian Dietrich

Geb. am 11. Dezember 1801 in Detmold, gest. am 12. September 1836 in Detmold

Lebte von 1834 bis 1836 in Düsseldorf.

„In diesem Haus litt und stritt der Dichter Christian Dietrich Grabbe 1834–1836“ vermerkt die Steintafel an dem Haus in der Ritterstraße 21. Die Inschrift erinnert daran, dass der Dramatiker dort zwei Jahre lang in einem möblierten Zimmer gewohnt hat und weist zudem auf den Gemütszustand des Dichters hin. Nach vielen Misserfolgen – privat, beruflich und künstlerisch - war er depressiv und alkoholabhängig.

Grabbe wurde in Detmold geboren und versuchte sich schon mit 16 Jahren als Dramatiker. Mit einem Stipendium studierte er in Berlin und Leipzig Jura und lernte dabei Heinrich Heine kennen. Er bemühte sich jedoch nach seinem Abschluss, eine Stellung als Schauspieler oder Regisseur an einem deutschen Theater zu bekommen. Als ihm das nicht gelang, legte er sein juristisches Staatsexamen ab, fand aber auch als Jurist keine Anstellung und arbeitete zunächst zwei Jahre unbesoldet, bis er schließlich eine feste Stelle bekam.

Seine Bemühungen, sich am Theater zu etablieren, blieben erfolglos: Von seinen avantgardistischen, zutiefst pessimistischen Stücken, die aufführungstechnisch hohe Anforderungen an jede Bühne stellen, erlebte nur Don Juan und Faust eine Aufführung zu Lebzeiten des Dichters (UA 1829 in Detmold). Schließlich wandte er sich an den berühmten Düsseldorfer Theaterdirektor Carl Leberecht Immermann, der ihm anbot, an den Rhein zu kommen. Kontakte zu anderen Künstlern zu knüpfen, dürfte dem isoliert lebenden und komplizierten Menschen schwer gefallen sein, doch die Zusammenarbeit der beiden war fruchtbar; Grabbe rezensierte einen Teil von Immermanns Werken und schrieb Theaterkritiken, außerdem arbeitete er an zwei eigenen Stücken – zur Aufführung kam allerdings keines der eigenen Werke auf der Düsseldorfer Bühne.

So wendet sich die Bronze-Büste Grabbes im Hofgarten auch dem Schauspielhaus zu und kehrt der Altstadt den Rücken. Auch der Grabbeplatz, der von der Kunstsammlung K20 und der Kunsthalle Düsseldorf flankiert wird, erinnert an den Dichter, der über seine Ankunft in Düsseldorf schrieb: „Nachdem mein Geschäft beendigt war, wollt ich mir das Räthsel aufklären, wie Düsseldorf, eine Mittelstadt, mehr wissenschaftliche und künstlerische Data geboten und bietet, als manche weit größere Hauptstadt.“