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Müller-Schlosser, Hans

Geb. am 14. Juni 1884 in Düsseldorf, gest. am 21. März 1956 in Düsseldorf

Mitten in der Altstadt liegt die Schneider-Wibbel-Gasse mit der Bronzedarstellung des Schneider Wibbel. Die Figur aus dem beliebten Volksstück hatte sich während der französischen Besatzung in leicht angetrunkenem Zustand nicht besonders napoleonbegeistert gezeigt und sich mit einer List vor der drohenden Strafe gerettet. Der Schneider avancierte zum Lokalheld, und bis zu 800 Mal soll Hans Müller-Schlösser, Verfasser zahlreicher Theaterstücke, Schwänke, Romane, Gedichte und Zeitungsartikel – alle op Platt – seinen Protagonisten auf der Bühne dargestellt haben. In der Flinger Straße 11-17 hatte Müller-Schlösser ein „Kleines Volkstheater“ gegründet. Geboren wurde der Urdüsseldorfer natürlich in der Altstadt, und zwar in der Rheinstraße gegenüber dem Bierlokal „Uerige“, wo ihn ein großes Bronzerelief ehrt, das die Inschrift trägt: „Am Rhein bin ich geboren in Düsseldorf – am 14. Juni 1884 auf der Rheinstraße Nummer 10, Hinterhaus Zweiter Stock. Mit Düsselwasser bin ich getauft, der Rhein tränkt meine Wurzeln und ich würde vertrocknen, wenn ich mich in ein anderes Erdreich verpflanzen würde".

Vor allem natürlich in der Schneider-Wibbel-Gasse ist der schlaue Schneider präsent: Mit gekreuzten Beinen sitzt er in einer Wandnische, und die abgegriffenen Knie und Ellenbogen der Bronzeskulptur bezeugen, dass der darunter stehenden Aufforderung gerne Folge geleistet wird:

 

Streichel den Wibbel ein kleines Stück

und du wirst sehen, er bringt dir Glück.

 

Am hinteren Ende der Gasse tritt er fünfmal am Tag aus einem Glockenspiel hervor, und wenige Schritte weiter am Burgplatz befindet sich die 1987 von Engelbert Oxenfort gegründete Schneider-Wibbel-Akademie, an der mit viel „Spass an de Freud“ der Düsseldorfer Dialekt studiert werden kann.