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image © Rose Ausländer Stiftung

Ausländer, Rose

Geb. am 11. Mai 1901 in Czernowitz unter dem Namen Rosalie Beatrice Scherzer, gest. am 03. Januar 1988 in Düsseldorf

Lebte von 1965 bis zu ihrem Tod 1988 in Düsseldorf, zunächst in der Poensgensstraße 9, später im Nelly-Sachs-Heim in der Nelly-Sachs-Straße 5.

Insgesamt 23 Jahre lang hat die aus Czernowitz in der Bukowina stammende Lyrikerin Rose Ausländer in Düsseldorf gelebt. Die jüdische Lyrikerin, die das Getto von Auschwitz überlebte und nach dem Krieg in die USA auswanderte, kehrte 1965 aus Sehnsucht nach der Sprache nach Deutschland zurück.

In Düsseldorf lebte die Vielreisende zunächst in der Pension Cordes in der Poensgenstraße 9 in der Nähe des Hauptbahnhofes. Als Schriftstellerin zunächst eine Unbekannte, machte sie sich nach und nach mit ihrer Lyrik einen Namen: In den 70er Jahren erschienen ihre Texte, künstlerisch gestaltet, im Krefelder Sassafras-Verlag. Der Gründer des Literaturbüros NRW, Rolfrafael Schröer, lud sie regelmäßig ein, ihre Gedichte bei den von ihm organisierten legendären Literaturabenden in der Oberkasseler Kneipe Sassafras vorzustellen.

Nach einem Unfall zog sie in das Nelly-Sachs-Heim in der Nelly-Sachs-Straße 5; 16 Jahre lebte sie dort, 11 davon verbrachte sie weitestgehend im Bett. Sie lebte zurückgezogen und empfing nur wenige Besucher. In den letzten Jahren ihres Lebens widmete sie sich ganz dem Schreiben; im Zimmer 419 des Altenheims der Jüdischen Gemeinde entstand ein bedeutender Teil ihres Werkes.

 

Ins Nichts

Ich schreibe mich

Ins Nichts

Es wird mich

Ewig

Aufbewahren

 

(aus: Rose Ausländer, Gedichte. S. Fischer, Frankfurt/M. 2007)