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Forte, Dieter

Geb. am 14. Juni 1935 in Düsseldorf, gestorben am 22. April 2019 in Basel

Lebte von 1935 bis 1962 in Düsseldorf

Dieter Forte machte nach der Schule zunächst eine kaufmännische Ausbildung, wandte sich aber dann dem Theater zu: 1960/61 hospitierte er unter Karl Heinz Stroux am Düsseldorfer Schauspielhaus und erhielt im folgenden Jahr ein Autorenstipendium. Als Autor, Regieassistent und Lektor ging er für einige Jahre nach Hamburg, wo er in der Fernsehspielabteilung des Norddeutschen Rundfunks arbeitete. Als Nachfolger von Friedrich Dürrenmatt wurde er 1970 Hausautor am Baseler Theater. Bekannt geworden ist Dieter Forte als Dramatiker: Schon sein 1970 in Basel uraufgeführtes Debut Martin Luther & Thomas Münzer oder Die Einführung der Buchhaltung wurde ein Welterfolg; in Düsseldorf war das Stück zuvor absprachewidrig nicht aufgeführt worden. Warum?

Seit Ende der 80iger Jahre widmete Forte sich ganz seiner Romantrilogie, die 1999 zusammengefasst unter dem Titel Das Haus auf meinen Schultern erschien. Mit dem zweiten und dritten Band des Familienepos, Das Muster und In der Erinnerung, hat er seiner Geburtstadt Düsseldorf (die namentlich allerdings nicht genannt wird) ein einzigartiges Denkmal gesetzt. Forte schildert die Stadt unter Herrschaft der Nationalsozialisten, die Schrecken des Krieges mit den Bombennächten, Überlebenskämpfen und den Zerstörungen, die der Zweite Weltkrieg angerichtet hat. Im letzten Kapitel wird ein wieder aufgebautes, aber künstlich und fremd erscheinendes Viertel beschrieben, das leicht als Oberbilk zu erkennen ist. Auch in seinem bislang letzten Buch, Auf der anderen Seite der Welt, nahm Dieter Forte die Aufbaujahre noch einmal in den Blick, und schrieb damit eine Fortsetzung seines bilderreichen und wortgewaltigen Werkes gegen das Vergessen.

Der Roman In der Erinnerung des vielfach ausgezeichneten Autors stand 2003 im Mittelpunkt des vom Literaturbüro organisierten Projektes Düsseldorf liest ein Buch (http://www.literaturbuero-nrw.de/dleb/index.html); 2005 widmete das Heinrich-Heine-Institut, wo sich auch Fortes Vorlass befindet, dem Autor unter dem Titel Heimat fand ich nur in der Sprache eine große Ausstellung und ebenfalls 2005 wurde die Gesamtschule am Kikweg umbenannt in „Dieter-Forte Gesamtschule“.