zurück

Kling, Thomas

Geb. am 05. Juni 1957 in Bingen, gest. am 01. April 2005 in Dormagen

Verbrachte seine Schulzeit in Düsseldorf

„Neue und schnelle Abfolge von Bildern – endlich wieder richtige Bilder und zwar durchdachte“, forderte Thomas Kling von der zeitgenössischen Lyrik, er selbst setzte diesen Anspruch radikal um. „Bastionen genauer Sprache“, „optische und akustische Präzisionsinstrumente zur Wahrnehmung“ und „Werkzeuge zur Weltaneignung“ waren für ihn Gedichte. „Fremd, hell und plötzlich brach er über seine Hörer herein; ebenso seine Gedichte über seine Leser“, schrieb Hubert Winkels über den Dichter, der seine Texte als Sprachinstallationen bezeichnete und der mit seinen legendären Vorträgen berühmt wurde.

Kling hat sich selbst immer als Düsseldorfer bezeichnet, und er empfand die Stadt als inspirierend: „Ich bin immer mit Künstlern zusammengewesen, weil ich ja in Düsseldorf aufgewachsen bin und dort auch ein Austausch mit Künstlern und Musikern (...) immer sehr wichtig gewesen ist.“

Den Ratinger Hof, einst Bühne und Treffpunkt der Düsseldorfer Künstlerszene, hat er zum Protagonisten eines seiner Texte gemacht:

RATINGER HOF, ZETTBEH (3)

 

»o nacht! ich nahm schon

flugbenzin ..«

 

nachtperformance, leberschäden,

schrille klausur

HIER KÖNNEN SIE

ANITA BERBER/VALESKA GERT BESICHTIGEN

MEINE HERRN .. KANN ABER INS AUGE GEHN

stimmts outfit? das ist dein auftritt!

 

Thomas Kling hatte in und bei Düsseldorf, Wien und Köln gelebt, bevor er sich nach einem Finnlandaufenthalt zusammen mit seiner Frau, der Künstlerin Ute Langanky, am Niederrhein niederließ. Hier lebte der in Bingen geborene Schriftsteller bis zu seinem Tod 2005 auf einer ehemaligen Raketenstation, wo seine Lebensgefährtin jetzt den Nachlass verwaltet.