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Uzarski, Adolf

Geb. am 14. April 1885 in Ruhrort, gest. am 14. Juli 1970 in Düsseldorf

Lebte ab 1906 abgesehen von einigen längeren Unterbrechungen in Düsseldorf.

Gäbe es nicht den Hund Möppi, wäre Adolf Uzarski mittlerweile vielleicht ganz in Vergessenheit geraten. Dabei veröffentlichte der Schriftsteller nicht nur zahlreiche Romane und Kinderbücher (in den Zwanziger Jahren im jährlichen Rhythmus), sondern spielte als Mitbegründer des Künstlerbundes „Das Junge Rheinland“ auch in der Kunstszene der Stadt eine wichtige Rolle.

Der Kunst wegen kam der in Ruhrort geborene Uzarski 1906 auch nach Düsseldorf, um hier an der Kunstgewerbeschule Buchkunst und Gebrauchsgraphik zu studieren. 1910 eröffnete er sein eigenes Atelier.

Im Februar 1919 gründete Uzarski gemeinsam mit Arthur Kaufmann und Herbert Eulenberg die Künstlervereinigung „Das Junge Rheinland“. Er engagierte sich stark für die expressionistische Kunst und schaffte es, das Düsseldorfer Publikum für die modernen Strömungen zu interessieren: 1922 konnte er im vierten Stock des Warenhauses Tietz am Hofgarten, dessen Werbeabteilung er nach dem Krieg geleitet hatte, die „1. Internationale Kunstausstellung im Kaufhaus Tietz“ eröffnen, auf der u.a. Werke von Archipenko, Barlach, Chagall, de Chirico, Haeckel, Kirchner, Lehmbruck und Picasso gezeigt wurden.

Mit seinen scharfen Attacken gegen die antidemokratischen und antisemitischen Tendenzen der Nationalsozialisten verdiente er sich den Ehrentitel „Mephisto von Düsseldorf“. Er musste schließlich zu Beginn des Zweiten Weltkriegs aus Deutschland fliehen. Als er nach Kriegsende nach Düsseldorf zurückkehrte, gelang es ihm weder in der Kunst, noch in der Literatur wieder Fuß zu fassen; er geriet in Vergessenheit und wurde sogar für tot gehalten.

Keine Straße, keine Plakette erinnert an den engagierten Künstler und Schriftsteller in der Stadt, der er mit seinem immer wieder neu aufgelegten Erfolgsbuch Möppi – Memoiren eines Hundes ein literarisches (und vielleicht allzu bissiges?) Denkmal gesetzt hat.