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8. Juni 2020

  • Düsseldorfer Literaturtage

    Von 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr

    Ein streitbarer Journalist und Schriftsteller, ein großer Romancier, Ironiker und Lyriker, ein mehrsprachiger Wanderer zwischen den Welten und nicht zuletzt ein brillanter Stylist – das alles war Heinrich Heine, der größte Sohn der Landeshauptstadt Düsseldorf. „Mehr Heine wagen!“ ist das Motto der Düsseldorfer Literaturtage, die in diesem Jahr ihr 10. Jubiläum feiern.

    Angesichts von erstarkender Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus, bröckelnder Solidarität und Europaskeptizismus, digitaler Überversorgung und Fake-News-Debatte – kurz: Sorgen um das Weltklima in jeder Hinsicht - ist es dringend notwendig, unsere Lebenswirklichkeiten aus den unterschiedlichsten Perspektiven zu betrachten und zu beschreiben, miteinander zu diskutieren und zu streiten. Um all das zu tun, haben wir kluge Köpfe nach Düsseldorf eingeladen, um ihre Sicht auf die Welt kennen zu lernen und dem Gefühl der Desorientierung und Hilflosigkeit sprachgewaltig zu begegnen. Vom 27. Mai bis zum 10. Juni wird in Düsseldorf an den unterschiedlichsten Veranstaltungsorten gelesen und frei vorgetragen, erzählt und gedichtet. In Romanen und Sachbüchern, Lyrik und Poetry-Slam, drinnen und draußen, geht es um starke Frauen genauso wie um Digitalisierung, moderne Arbeitswelten oder den Stand der menschlichen Evolution. Wir fragen nach der Aktualität von Friedrich Engels‘ Thesen für die heutige Zeit und erfahren,wie ist es, als Flüchtling in Deutschland Fuß zu fassen. Erinnert wird auch an große Klassiker der Literatur wie Bert Brecht, Ernest Hemingway oder Kurt Tucholsky.

    Alle Informationen & Termine:

    www.duesseldorfer-literaturtage.de

  • „LiES! Das Buch. Literatur für ganz Viele“

    19:00 Uhr

    Literaturbüro NRW

    Bbismarckstraße 90

    40210 Düsseldorf

    Eintritt frei. Teilnahme NUR nach vorheriger Anmeldung/ Bestätigung: maren.jungclaus@literaturbuero-nrw.de und unter Einhaltung der geltenden Hygieneregelungen.

     

    Ein wichtiger Vorstoß: das erste Buch mit literarischen Geschichten in Einfacher Sprache

    Etwa jeder vierte Mensch in Deutschland kann nicht besonders gut lesen, jeder zwölfte ist auf Einfache Sprache angewiesen. Grund genug, sich auch oder gerade in der Literaturszene mit dem Thema Inklusion auseinanderzusetzen. Das Literaturhaus in Frankfurt a.M. hat sich gemeinsam mit Partnern wie dem Netzwerk Inklusion und Aktion Mensch deshalb der Frage gestellt, wie Barrieren in der Literatur abgebaut werden und Geschichten entstehen können, die sich allen und für alles öffnen.

    15 ausgezeichnete SchriftstellerInnen wurden eingeladen, einfach zu schreiben und vorzulesen. Dass Literatur nicht kompliziert sein muss, um ihre Wirkung zu entfalten, zeigen ihre Geschichten. Zwei MitautorInnen erzählen von ihren Beiträgen: Während Julia Schoch eine Geschichte über Liebe und Schmorgurken schrieb, lieferte Kristof Magnusson einen Krimi, der sich um die letzten Lebensstunden des Politikers Uwe Barschel und die bis heute mysteriösen Todesumstände dreht.

    www.duesseldorfer-literaturtage.de

  • Bastian Schneider: "Paris im Titel"

    19:30 Uhr

    Palais Wittgenstein

    Bilker Str. 9

    40213 Düsseldorf

    Eintritt frei; die Zuschauerzahl ist begrenzt, melden Sie sich bitte unter anmeldungen-hhi@duesseldorf.de oder unter der Telefonnummer 0211-899-5571 für die Veranstaltung an.

     

    Bastian Schneider, Autor aus Köln, ist ein Meister der kleine Prosaform. „Paris im Titel“ heißt sein neuer Prosaband, der im Wiener Sonderzahl Verlag erschienen ist. Schneider verleiht banalen Begebenheiten des Alltags, Mikrobeobachtungen, Dingen, die uns normalerweise verborgen bleiben, eine poetische Realität. Ortsnamen treten auf und werden zu leibhaftigen Protagonisten, Objekte werden Akteure, profane Abläufe erweisen sich als bedeutungsgeladene Ereignisse. So erweist sich der Schrank im Arbeitszimmer unversehens als das, was er still und heimlich immer schon war: ein wahres Gebirgsmassiv, das ›Col de Cabinet‹. Schneiders leichtfüßige Geschichten berichten nicht nur von bisher Ungesehenem, sondern sie erproben auf spielerische Art, wie wir unserer Umgebung Sinn verleihen, um diesen dann in den Dingen und Menschen, die uns umgeben, wiederzufinden. Liest man die Texte dieses Buches als einen Katalog der Möglichkeiten, wie überhaupt erzählt werden kann, dann ahnt man, dass Philosophie manchmal auch unbeschwert, ja sogar höchst unterhaltsam sein kann. Schneider tut all das in einer Sprache, die aufs Äußerste reduziert ist, entschlackt und präzise. Ohne trockener Abstraktion anheim zu fallen, steht er hiermit in der besten Tradition experimenteller, sprachorientierter Literatur, wie man sie ansonsten hauptsächlich aus Österreich kennt.

    Bastian Schneider wurde 1981 in Siegen geboren. Er studierte deutsche und französische Literatur in Marburg und Paris; danach absolierte er ein Studium der Sprachkunst in Wien. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen: das Dieter-Wellershoff-Stipendium 2019, den Dresdner Lyrikpreis 2018, das Arbeitsstipendium der Kunststiftung NRW 2018, den Förderpreis des Landes NRW 2017, das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium 2016 und war nominiert für den Ingeborg-Bachmann-Preis 2016. Zuletzt erschienen u.a. Die Schrift, die Mitte, der Trost. Stadtstücke (Sonderzahl 2018) und Irgendwo, jemand (parasitenpresse 2017). Er lebt in Köln und Wien.

    Moderation: Maren Winterfeld