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7. Septemper 2022

  • Lesung und Talk mit Astare Artner & Burak Yilmaz

    19:30 Uhr

    Zakk / Club

    Fichtenstraße 40

    40233 Düsseldorf

    Eintritt frei

     

    Programmablauf:

    19.30 Lesung und Gespräch mit Burak Yilmaz. Moderation Aylin Celik

    21.00 „nichts anders show". Zu Gast Astare Artner. Moderation Hannibal Kayali.
    Anschließend gemeinsamer Ausklang.

    In der neuen Reihe „nichts anders" lädt das Künstler*innen-Kollektiv Aylin Celik, Nizar Ebrahim und Hannibal Kayali Künstler*innen verschiedener Sparten ein.

    Astare Artner: Die Sängerin, Songwriterin und Tembur-Spielerin Astare Artner ist an vielen grenzüberschreitenden Musikprojekten beteiligt. Sie komponiert und singt spirituelle Songs in der seltenen Sprache Zazaki. Simon Tressin als versierter Percussionist hat sie begleitet.

    Burak Yılmaz lebt als selbstständiger Pädagoge und Autor in Duisburg. Sein Buch „Ehrensache: Kämpfen gegen Judenhass" erschien im September 2021 im Suhrkamp Verlag. Burak Yılmaz initiierte das Projekt Junge Muslime in Auschwitz und leitet die Theatergruppe Die Blickwandler, die nach einer gemeinsamen Fahrt nach Auschwitz das Stück Benjamin und Muhammed inszenierten. Für sein vielfältiges Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus sowie für eine inklusive Erinnerungskultur bekam Yılmaz vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier persönlich das Bundesverdienstkreuz verliehen.

    Das Projekt „Nichts anders" beinhaltet ein künstlerisch-diskursives Programm. Dabei werden Perspektiven geflüchteter Menschen in den Vordergrund gerückt. Das Programm soll den künstlerischen Schaffensprozess begleiten und bereichern. Dazu sind verschiedene Formate geplant, wie Podcasts, live Lesungen und live Shows. Das Ziel besteht darin, bereits im Schaffensprozess regelmäßig in die Gesellschaft hineinzuwirken, zu netzwerken und umgekehrt Impulse für die eigene Arbeit aufzugreifen.

  • Enno Stahl liest aus „Realismus und Engagement"

    20:00 Uhr

    Zakk / Studio

    Fichtenstraße 40

    40233 Düsseldorf

    Eintritt: VVK € 5 / AK € 7

     

    In Krieg und Krise scheint Literatur in den Hintergrund zu treten. Doch beweist allein schon die Vielzahl von Autorinnen und Autoren weltweit, die von autoritären Machthabern gegängelt, bedrängt, inhaftiert, gefoltert und umgebracht werden, dass Literatur nicht harmlos ist, sondern eine Aktivität, die von Autokraten als gefährlich eingestuft wird.

    Das neue Buch von Enno Stahl beschäftigt sich mit der Frage, wie Literatur auch hierzulande gesellschaftliche Wirksamkeit zurückerlangen kann. Seine Essays bewegen sich dabei zwischen den titelgebenden Polen von „Realismus" und „Engagement". Realismus wird dabei verstanden als eine grundsätzliche Ausrichtung der Weltwahrnehmung, aber auch als literarische Kategorie. Engagement besitzt hier einen ganz ähnlichen Doppelcharakter – als tätige Praxis auf der einen und als Motivation und Motiv der Literatur auf der anderen Seite. Es geht um die Frage, wie Literatur Ausdruck einer solchen Praxis sein kann und wie sie zugleich diese Praxis konstruktiv mit ihren eigenen Mitteln zu befördern vermag. Leider lesen heutzutage immer weniger Menschen. Die Konsequenzen sehen wir jeden Tag. Man kann darin durchaus einen der Gründe für die emotionale Verarmung und die Verrohung des gesellschaftlichen Miteinanders ausmachen. Zentrale literarische Texte, auch ältere, etwa aus dem Kanon der Weltliteraturgeschichte, erörtern wichtige moralische Fragen, vermitteln Werte, Ideen und Haltungen. Literatur kann Empathie stiften, Facebook offensichtlich nicht. Es ist höchste Zeit, dass Literatur auch von Akteuren der politischen Praxis als wichtiger Transmitter wahrgenommen wird.

    Enno Stahl, *1962. Autor, Kulturjournalist und Germanist. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Heinrich-Heine-Institut der Stadt Düsseldorf. Veröffentlichte zuletzt u.a. die Romane „Spätkirmes" und „Sanierungsgebiete".

    Veranstalter*innen: zakk. Eine Veranstaltung im Rahmen des Sonderprogramms Aufgeschlagen! des Landes Nordrhein-Westfalen.