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Die Protagonistin von Emma Braslavskys Roman „Erdling", Emma Erdling, inszeniert ihr Leben als Soap einer knallharten, linksideologischen Ermittlerin in den sozialen Netzwerken, bis unvorhergesehene Ereignisse ihr virtuelles Dasein vernichten. Der fantastische Roman führt bis hinaus ins Weltall – und auch nach Düsseldorf:

Die Raumzeit spuckte uns in Düsseldorf im August 1925 aus. Die Stadt bebte vor Glockengeläut, das die Straßen mit Euphorie flutete. Auf der Königsallee grölte eine Gruppe vor uns die Internationale, einige von ihnen rissen die französische Flagge vom Mast, eine andere Gruppe hinter uns, eher deutschnational, sang lauthals patriotische Lieder. Wir schauten uns um. Die Franzosen waren aus der Stadt abgezogen! Ich sah, wie sich Hanns'* Miene mit Energie auflud.
„Frogeaters, farewell!", schrie er und warf ekstatisch die Arme in die Luft.
• Hier ist der Düsseldorfer Autor Hanns Heinz Evers gemeint (Anm. d. Redaktion)

 

Aus: Emma Bradlavsky, „Erdling", Suhrkamp Verlag Berlin 2023, S. 322.