1792 nahm Johann Wolfgang von Goethe als Begleiter des Herzogs Karl August von Weimar, der das 6. Preußische Kürassierregiment führte, am österreichisch-preußischen Feldzug gegen Frankreich teil. Beim üuckzug der Koalitionsarmeen aus der Champagne 1792 hatte Goethe sich vom Herzog von Weimar getrennt; auf der Rückreise blieb er einige Zeit bei den Brüdern Jacobi auf deren Gut in Pempelfort.
"Wünschenswert wäre nunmehr, dass man, um die Anmut des Pempelforter Aufenthalts vollkommen darzustellen, auch die Örtlichkeit, worin dies alles vorging, klar vergegenwärtigen könnte. Ein freistehendes geräumiges Haus, in der Nachbarschaft von weitläufigen wohlgehaltenen Gärten, im Sommer ein Paradies, auch im Winter höchst erfreulich. Jeder Sonnenblick ward in reinlicher, freier Umgebung genossen; abends oder bei ungünstigem Wetter zog man sich gern in die schönen großen Zimmer zurück, die behaglich, ohne Prunk ausgestattet, eine würdige Szene jeder geistreichen Unterhaltung darboten. Ein großes Speisezimmer, zahlreicher Familie und nie fehlenden Gästen geräumig, heiter und bequem, lud an eine lange Tafel, wo es nicht an wünschenswerten Speisen fehlte."
aus:
Johann Wolfgang von Goethe, Campagne in Frankreich, Pempelfort, November 1792, Hamburger Ausgabe, Band 10, München 1981, S. 316