Als Alexander im Sterben liegt, kommt sein alter Freundeskreis zusammen und kümmert sich um ihn. Darunter Frank, der gerade vor seinem nächsten Karriereschritt steht. Vor vielen Jahren hat er mit Alexander einen Pakt geschlossen – als dieser dessen Einlösung fordert, steht Franks Zukunft infrage.
„Und abends ging ich ins Chreamcheese.
Da ging man hin, wenn man ganz vorn mitschwimmen wollte und einigermaßen gut aussah. Eine echte Hürde war noch der ganz in Leder gekleidete Türsteher. Aber dann. Kilometerlange Theke mit Spiegellamellen an der Thekenwand, tief im Raum eine erhöhte Tanzfläche. Projektionen an den Wänden, flackernde Stroboblitze, eine Wand von Fernsehgeräten, auf denen Bilder von der Tanzfläche und aus dem Chreamcheese liefen. Ein Inferno. Nicht nur einmal mussten sie jemanden zum Abkühlen auf die Straße stellen. Meistens Frauen. Was natürlich auch am Qualm der fetten Joints gelegen haben mag, den auch ich nicht wirklich gut vertrug. Wenn man zwischen zwei solcher Joints an der Bar saß, musste man echt aufpassen, nicht vor lauter Albernheit vom Hocker zu fallen. Dazu lief Can, gern vor allem Tago Mago, oder Atomic Rooster, Birth Control, ansonsten musste ich passen, viele der Platten kannte ich einfach nicht. Wildes Zeug.“
Aus: Wolfgang Mock, „Der Mitläufer“, Dittrich Verlag 2019, S. 7.