Als Patrick Elff nach einem Gespräch im Düsseldorfer Polizeipräsidium aus dem Fenster springt, beginnt mit seiner Flucht eine gefährliche Reise von Deutschland nach Marokko, die aber gleichzeitig auch zu einer Reise in das eigene Seelenleben wird:
„Der Anruf mit der Bitte, ins Düsseldorfer Polizeipräsidium zu kommen, hatte ihn erreicht, als er am Vormittag gerade die Bank verlassen wollte, um mit einem dicken Geldbündel das soeben ersteigerte Motorrad bar zu bezahlen und abzuholen (...)
Im Dienstzimmer des Kommissars traf er auf eine für ihn längst versunkene, aber wohlvertraute Welt. (...) Beim Vater hatten noch die Wolken zahlreicher Zigaretten in der Luft gehangen und dem Zimmer ein weich-bläuliches Licht verliehen. Das war jetzt verpönt, dafür war der Geruch des Kommissars in säuberlicher Eigentümlichkeit zu erschnuppern, nicht unangenehm, wie nach alten, in einem Schrank pfleglich aufbewahrten Kleidern. (...) Zwar glomm ein Bildschirm auf seinem Schreibtisch, aber es war klar: Man betrat hier noch ein Reich des Papiers. Akten türmten sich auf einem Ständer, und auf der Schreibtischplatte waren sie übereinander ausgebreitet, das sah geradezu nach Unordnung aus."
Aus: Martin Mosebach, „Mogador", Rowohlt Verlag Hamburg 2016, S.21 ff